Es gibt nicht nur die einfachen KVM-Extender, sondern eine enorme Vielfalt.

Der KVM-Extender:

Ein KVM-Extender ist eine technische Lösung, um die KVM-Bedienkonsole (Tastatur, Maus und Monitor) eines Rechners oder die eines KVM-Switches physikalisch von diesem über eine gewisse Entfernung per Netzwerkkabel abzusetzen. Es gibt "DVI KVM-Extender", "HDMI KVM-Extender", "DisplayPort KVM-Extender" und VGA KVM-Extender.
Zusätzlich wird mindestens USB (oder bei manchen Modellen auch PS/2) für Tastatur/Maus mit übertragen.
Die Bezeichnung "KVM-Extender" bedeutet: Keyboard / Video / Mouse – Extender. Auf deutsch ist das eine Tastatur / Monitor / Maus – Verlängerung.

Wie funktioniert ein KVM-Extender?

Die KVM-Extender verlängern nicht mit Hilfe von gewöhnlichen Kabeln, sonder über elektronische Komponenten (Sender und Empfänger) auf beiden Seiten, die die Bild- und USB-Signale auf eine handelsübliche Netzwerkverkabelung umsetzen. Das spart Kosten und Verlege-Aufwand.

Die KVM-Extender bestehen aus einem Sender (Transmitter = PC-Modul) und einem Empfänger (Receiver = Bedienplatz-Modul). Diese KVM-Extender Module werden über ein Netzwerkkabel miteinander verbunden. Dabei ist es egal, ob die TX und RX Extender-Module über ein direktes Patchkabel oder eine strukturierte Verkabelung (Dosen und Patchpanels) verbunden werden.  
In der Regel haben die KVM-Extender RJ45-Anschlüsse und übertragen über Cat5e, Cat6 oder Cat7 Netzwerkkabel. Aber es gibt auch Modelle, die über Glasfaser (Fiber) zwischen Rechner und Bedienplatz übertragen.

Wo wird ein KVM-Extender eingesetzt?

KVM-Extender werden dort benötigt, wo Tastatur, Maus und Bildschirm nicht direkt am PC, MAC oder Server angeschlossen werden können. Das ist der Fall bei Maschinen-Steuerungen, Bank-Terminals, Leitstellen und Überwachungen aller Art. Aber auch bei Arbeitsplätzen jeglicher Art, an denen der Rechner nicht direkt am Tisch stehen soll.

KVM-Extender werden eingesetzt, um Tastatur-, Maus- und Video-Signale über Entfernungen ab ca. 5 Meter und bis teilweise weit über 150 Meter störungsfrei vom Rechner zum Arbeitsplatz (Bedienplatz) zu übertragen.

Welche Unterschiede zwischen verschiedenen KVM-Extendern gibt es?

Zuerst sollte man das Video-Signal (Grafik-Interface) beachten.
KVM-Extender mit DVI sind aktuell am gängigsten. Diese DVI/USB KVM-Extender übertragen DVI-D. In der Regel mit dem Single-Link DVI-D mit bis zu 1920x1200 Pixeln bei 60 Hz. Aber es gibt auch Dual-Link KVM-Extender, die bis zu 2560x1600 Pixel bei 60 Hz übertragen können.

Auch gibt es Dual-Head (Doppel-Monitor) KVM-Extender, die gleich zwei Monitore übertragen, dann aber auch zwei Netzwerkkabel benötigen.

Weitere Interfaces, zu denen es KVM-Extender gibt, sind HDMI, DisplayPort und VGA.
Die HDMI KVM-Extender sind teilweise sehr günstig. Zwischen DVI und HDMI kann man ggf. adaptieren.
Im totalen Gegensatz dazu sind die DisplayPort KVM-Extender in einer Preisregion weit über denen von allen anderen Interfaces.
Die VGA KVM-Extender verloren an Gewichtung, werden aber immer noch in der Maschinen-Steuerung eingesetzt.
Bei den VGA-Extendern sind die mit HID-USB (nur Tastatur/Maus) deutlich preiswerter als die Modelle, die „echtes“ USB übertragen können (auch Touch-Screen, Drucker etc.).

Dann kommt es auf die USB-Übertragung an.

Hier gibt es „drei“ USB-Übertragungs-Technologien, die alle Ihre Daseinsberechtigung haben, jedoch verschiedene Aufgaben erfüllen.

  1. HID-Tastatur/Maus USB-Übertragung:

    Hier werden nur die auf Tastatur/Maus-Protokoll abgespeckten Daten übertragen.
    Das hat den Vorteil, das von dem Bedienplatz keinerlei Daten auf oder von dem Rechner übertragen werden können = Sicherheitsfeature.
    Diese HID-USB Extender können auch zwischen KVM-Switch und Bedienkonsole angeschlossen werden und den KVM-Switch aus der „Ferne“ umschalten.

    Jedoch können diese HID-USB Extender in der Regel „nicht“ zwischen PC und einem KVM-Switch verwendet werden.
    An der Bedienerseite der HID-USB Extender können keinen Drucker oder sonstige USB-Geräte angeschlossen werden; nur eine „normale“ (einfache) Tastatur und Maus sind hier möglich.

  2. USB 2.0 USB-Übertragung ohne Massenspeicherprotokoll:

    Mit diesen KVM-Extendern können vom Bedienplatz keinerlei Daten auf oder von dem Rechner übertragen werden können = Sicherheitsfeature.
    Aber ansonsten funktioniert alles andere am Bedienplatz: Tastatur, Maus, Touch-Screen, Drucker usw. funktionieren. Nur keine Massenspeicher. Diese KVM-Extender werden, wie auch die HID KVM-Extender gerne in Banken und anderen Bereichen mit Sicherheits- relevanten Daten verwendet.

  3. USB 2.0 USB-Übertragung:

    Hier funktionieren alle USB-Endgeräte. Auch USB-Massenspeicher. Jedoch muss man bedenken, das die Übertragungsgeschwindigkeit nicht an die USB 2.0 mögliche Höchstgeschwindigkeit heran kommt, da ja Bild und USB über nur ein Netzwerkkabel übertragen werden.

Weitere Unterschiede bei den KVM-Extendern:

Entfernungen:
Je nach benötigter Entfernung sollte man den geeigneten KVM-Extender aussuchen, da KVM Extender, die größere Entfernungen überbrücken können in der Regel auch hochpreisiger sind.

Local-Loop out:
Manche KVM-Extender stellen den Grafikanschluss, den sie belegen (abgreifen) am Sender auch wieder zur Verfügung. Auf dieses Feature sollten Sie achten, sofern Sie direkt am Rechner einen Kontroll-Monitor anschließen müssen, der das gleiche Grafik-Interface verwenden soll. Haben Sie eine Grafikkarte, die einen weiteren Ausgang im Clone-Mode (identisches Bild) ausgeben kann, so ist dieses Feature trotz Kontrollmonitor nicht notwendig.

Übertragungsweise:
Die meisten KVM-Extender nutzen normale CAT5e, CAT6 oder CAT7 Netzwerkkabel. Aber es gibt auch Modelle, die über Glasfaser (Fiber) zwischen Rechner und Bedienplatz übertragen. Die Fiber-Modelle sind für Entfernungen jenseits der 150 Meter und können mit Single-Mode Kabeln ggf. mehrere Kilometer überbrücken.
Im Normalfall übertragen die Extender zwischen Sender (Tx) und Receiver (Rx) mit eingener Technologie und dürfen keinesfalls über ein akltives Netzwerk betrieben werden.

Manche Systeme (bei denen wird dann extra darauf hingewiesen) sind jedoch in der Lage, auch über einen gemanagten Gigabit Ethernet Switch zu funktionieren. Das macht bei 1:1 Verbindungen zwischen PC/Server und Bedienplatz jedoch keinen Sinn, da die benötigte Bandbreite so hoch ist, das das Netzwerk ohne VLAN Abgrenzung im Switch zusammenbrechen würde.

Damit kommen wir zu den Sonder-Varianten:
Die Gruppe der „LAN KVM-Extender“ übertragen mit dem IP-Protokoll und können zu einem modernen modularen Matrix KVM-Switch ausgebaut werden. Hier gibt es Systeme, die sehr preiswert sind, jedoch aber nur ca. 30 fps mit 1 Frame Delay (SC&T) übertragen. Damit kann man steuern und überwachen; aber nicht die tägliche Arbeit an einem PC-Arbeitsplatz erledigen. Die besseren Systeme übertragen 60 fps mit 1 Frame Delay (UNICLASS DX-120-Matrix) und sind schon nahezu (bis auf den einen Frame) in Echtzeit dabei. Am besten sind die „Echtzeit“ Systeme (KVM-TEC und UNICLASS DX-130), welche aber auch deutlich hochpreisiger sind.

Am besten ist, Sie lassen sich bei offenen Fragen von uns beraten. Sie erreichen und zu den Geschäftszeiten per Telefon: 06163-829415 und auch jederzeit per E-Mail (info@kvm-switch.de).